Allgemeine Informationen

 

Für die Tage in Albanien hatten wir uns vor der Tour über die Unterkunftsmöglichkeiten informiert. Es stellte sich jedoch heraus, dass es zumindest in der Küstenregion in allen grösseren Städtchen Hotels gab. Über Griechenland hatten wir uns nur sehr spärlich informiert.

Besonderheiten Albaniens

In Albanien waren wir zu dieser Zeit wohl fast die einzigen Touristen. Wir fühlten uns dort zu jedem Zeitpunkt sicher, die Leute waren freundlich und die Landschaft meist sehr schön. In Küstennähe wo wir uns mehrheitlich aufhielten, hatte man zudem das Gefühl, dass es Wirtschaftlich klar aufwärts geht. Die Strassen wurden neu gemacht und es wurde viel gebaut. Dort wo es Strände hatte, entstanden viele Hotels und Bars. Im Sommer soll der momentan noch vorwiegend einheimische Tourismus recht stark sein. Zudem wurden sehr viele Einfamilienhäuser gebaut. Diese waren jedoch im Gegensatz zu den Hotels meist nicht fertiggebaut, so dass zu jeder Zeit noch ein Stock daraufgebaut werden könnte.

Allerdings konnte dieser Bauboom nicht verstecken, dass Albanien noch immer ein recht armes Land ist. So waren zum Beispiel in den Städten jeweils nur die direkt am Meer liegenden Gebäude schön und neu. Dahinter sahen die Städte meist heruntergekommen und dreckig aus. Ausserdem waren Stromausfälle an der Tagesordnung, wir jedenfalls erlebten jeden Tag mindestens einen. Gewöhnungsbedürftig war zudem, dass nirgends geheitzt wurde. In den Bars, in denen übrigends nur Männer waren, wurden daher die Jacken anbehalten. In den Unterkünften erhielt man jeweils jede Menge Decken in die man sich einrollte um nicht allzu kalt zu haben über Nacht. Das Aufstehen am Morgen kostete immer ein wenig Überwindung weil es jeweils äusserst kalt war im Zimmer.

Auf den Strassen war speziell, dass neben Autos und Lastwagen auch immer Mal wieder ein berittener oder bepackter Esel auftauchte, oder manchmal auch Esel die kleine Wagen zogen. Dies sogar auf dem einzigen Autobahnabschnitt den wir während unserer Tour sahen. Wir mussten dort übrigens mit den Fahrrädern auch die Autobahn nehmen, was jedoch trotz Verbotschild normal schien. Es gab sogar mehr oder weniger offizielle Bushaltestellen auf diesem Autobahnteilstück. Eine weitere Besonderheit auf den albanischen Strassen war, dass immer kurz gehupt wurde beim Überholen.

Zum Essen sei gesagt, dass die Auswahl in den albanischen Restaurants meistens nicht sehr gross war. Meistens gab es nicht viel mehr als griechischer oder grüner Salat und Fisch.

Besonderheiten Griechenlands

Ein grosser Teil der griechischen Bevölkerung lebt in Athen. Daher ist ausserhalb der Hauptstadt die Bevölkerungsdichte relativ tief. Der Verkehr hält sich dadurch natürlich auch in Grenzen. Dies und die recht gute Strassenqualität machen Griechenland zu einem tollen Land für Velotouren.

Zur griechischen Küche sei gesagt, dass sehr oft Fisch gegessen wird und die meistens Restaurants ein dementsprechend grosses Fischangebot haben. Da es bei der grossen Auswahl schwierig war eine Wahl zu treffen, wurden wir mehrmals eingeladen um uns die Fische direkt in der Küche anzusehen vor dem Bestellen.

Stassenqualität

Die Strassenqualität war in Albanien oft sehr schlecht. Auf vielen Abschnitten hatte es riesige Schlaglöcher und es kam vereinzelt noch vor, dass die Hauptstrassen ungeteert war. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass man bemüht ist dies zu ändern. So waren zum Beispiel grosse Teile der Strasse über den Llogara-Pass komplett neu und daher in einem ausgezeichneten Zustand. Und ein sehr schlechtes Teilstück zwischen Durres und Vier wurde gerade erneuert.

In Griechenland ändert sich dies schlagartig. Die Strassenqualität war meist sehr gut.

Tagesablauf

Wir fuhren meist Morgens gegen 8 Uhr los. Da es nicht allzu viel zu besichtigen gab, machten wir meist nur kürzere Picknickpausen während des Tages. Wegen dem frühen Eintretten der Dunkelheit, beendeten wir die Etappen jeweils zwischen 4 und 5 Uhr. Danach suchten wir uns eine Unterkunft, kauften manchmal noch Essen für die folgenden Tage ein oder sahen uns ein wenig die jeweiligen Städtchen an. Am Abend gingen wir gut Essen und anschliessend meist noch etwas trinken.

Streckenführung

Da die Velotour im Winter stattfand, wollten wir mehr oder weniger in der Nähe des wärmenden Meeres bleiben. In Albanien blieben wir wie geplant immer auf der Küstenstrasse. In Griechenland wollten wir ürsprünglich der Küste entalng bis auf die Halbinsel Lefkas fahren und von dort über die Insel Kefalonia bis nach Peloponnes. Schlussendlich fuhr aber die Fähre auf Lefkas nicht, so dass wir ganz auf dem Landweg dem Meeresbusen von Korinth entlang bis nach Athen radelten.

Ernährung

Wir frühstückten stets recht viel. Während der Fahrt assen wir dann nur noch wenig. Wir achteten vor allem darauf leicht und ausgewogen zu essen. Da wir zwangsläufig schon am späteren Nachmittag in den jeweiligen Zielorten eintraffen, assen wir am Abend früh und ausgiebig.

Während der Fahrt und auch am Abend achteten wir stets darauf genug zu trinken.

Instandhalten des Materials

Die Investition in neue Fahrräder hatte sich gelohnt. Wir hatten während der ganzen Tour nicht das geringste Problem mit dem Material.

Orientierung

Wir hatten eine Karte von Griechenland im Massstab 1:700'000 auf welcher der Süden von Albanien ebenfalls drauf war. In Albanien war es sowieso fast unmöglich sich zu verfahren da es nur sehr wenige Strassen gab. In Griechenland reichte dieser sehr kleine Massstab auch aus, da wir meistens dem Meer entlang fuhren. Einzig in den Städten wäre eine genauere Karte manchmal von Vorteil gewesen.

Transport mit öffentlichen Verkehrsmittel

Bei der Anreise nahmen wir den Zug bis nach Bari. Auf italienischer Seite durften die Fahrräder in Taschen verpackt mitgenommen werden. Allerdings war nirgends richtig Platz um sie abzustellen, so dass sie beim Gepäckabteil mehr oder weniger den Gang verstellten. Auf der halbstündigen Strecke von Brig bis ins italienische Domodossola, war der Velotransport offiziel nicht gestattet und obwohl der Zug praktisch leer war, wurden wir sehr bestimmt darauf hingewiesen.

Von Bari bis Durres nahmen wir die Fähre, was für den Velotransport natürlich ideal ist.

In Griechenland wollten wir auch einmal die Fähre nehmen. Doch da Winter war, wurde der Fahrplan nicht so genau eingehalten. Schlussendlich nahmen wir den Bus. Die Fahrräder wurden problemlos für einen kleinen Aufpreis mitgenommen.

Zurück reisten wir per Flugzeug. Bei einem Fahrrad brach dabei die Klingel ab.

Wetter

Mit dem Wetter hatten wir sehr viel Glück. Es war fast immer sehr schön und warm. Nachmittags waren Temperaturen über 20°C keine Ausnahme. Während der Nacht kühlte es jedoch deutlich ab und es kam vor, dass wir in den teils unbeheizten Hotelzimmer oder am Morgen beim losfahren recht kalt hatten.

Geregnet hat es überhaupt nie und einzig an einem Tag war es bewölkt. An 2-3 Tagen war es ein wenig windig, doch das war nicht so schlimm, da es meistens eher Mitwind war.

Hunde

Für diese Tour hatten wir uns Pfefferspray gekauft um gegen mögliche Hundeattacken gewappnet zu sein. In Albanien trafen wir immer wieder auf die gleichen, mittelgrossen, meistens weissgrauen Hirtenhunde. Diese interessierten sich grösstenteils nicht für uns. Es kam jedoch 3-4 Mal vor, dass uns ein Hund bellend nachrannte. Leider kam es uns jeweils nicht in den Sinn den Pfefferspray griffbereit einzupacken so dass er uns in diesen Momenten nicht half. Jedoch reichte es anzuhalten und eventuel einen kleinen Stein zu werfen um die Hunde von uns fernzuhalten

In Griechenland sahen wir sehr oft im Vorgarten der Häuser eingeschlossene Schutzhunde. Diese sind zwar nicht gefährlich aber auf die Dauer doch recht mühsam. Bei jeder Dorfdurchfahrt sprangen diese bellende gegen die Gitter und Zäune der Vorgärten. Anderseits hat es in Griechenland auch recht viele streunende Hunde. Bis auf eine Ausnahme waren diese jedoch sehr apathisch und interessierten sich nicht im geringsten für uns.