Allgemeine Informationen

 

Sri Lanka war bisher unsere exotischste Destination für eine Velotour und wir haben dabei viele positive Erfahrungen gemacht. Wir fühlten uns durchwegs sehr sicher und hatten auch nie Angst unsere Fahrräder irgendwo unbewacht zurückzulassen. In den ländlicheren Gebieten wurden wir oftmals freundlich gegrüsst und nicht nur die Kinder interessierten sich für uns. Dort hatten wir auch stets das Gefühl, dass dieses Interesse aufrichtig war und es nicht irgendwie darum ging vielleicht ein wenig Geld mit einem Touristen zu verdienen. Überhaupt waren die Leute sehr freundlich und hilfsbereit. Kleinere negative Erfahrungen haben wir einzig in der Nähe der Touristenattraktionen gemacht. Dort war es wie vielerorts, einige Leute versuchen alles Touristenführer, Taxifahrer, Händler, usw. ein wenig mitzuverdienen am Tourismus. Auch hier waren die Sri Lanker meist sehr höflich und relativ zurückhaltend, aber wenn es dann viele sind, wird es doch ein wenig unangenehm. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich dies in den nächsten Jahren mit steigenden Touristenzahlen entwickelt.

Vorbereitung

Die Fahrräder liessen wir vor der Reise wie meist durchchecken. Zudem organisierten wir diesmal Fahrradkartons, für den Transport mit dem Flugzeug.

Zudem informierten wir uns diesmal über die gesundheitlichen Risiken und beschaften uns die notwendigen Medikamente.

Verkehr

In Sri Lanka gilt Linksverkehr. Der Verkehr wirkt im ersten Moment sehr chaotisch und wir waren sehr froh einen Rückspiegel zu haben. Da ganz verschiedene Fahrzeuge mit ganz verschiedenen Geschwindigkeiten unterwegs sind, wird immer und überall überholt. Allerdings wurde auf uns recht viel Rücksicht genommen, so dass wir uns nicht sonderlich gefährdet fühlten. Ausserdem ist zu sagen, dass durch das allgemeine Chaos viel langsamer gefahren wird als in Westeuropa. Am wichtigsten erschien uns, nicht zu sehr Respekt zu haben und immer mit dem Verkehrsfluss mitzugehen.

Zu erwähnen sind ausserdem noch die vielen Busse, welche überall Leute abluden und aufnahmen. Hinter diesen zu fahren war manchmal ein wenig mühsam, vor allem in den Städten wo sie zum Teil alle paar Meter anhielten. In den Städten war alles eh noch ein wenig chaotischer, da dort noch die Fussgänger dazukamen. Gehsteige gibt es so gut wie keine. Zudem hatte es am Strassenrand praktisch überall streunende Hunde, welche uns jedoch kaum beachteten.

Es muss jedoch auch gesagt werden, dass ausser im westlichen Teil nahe des Flughafens und in den Ortschaften der Verkehr nicht so dicht war. Auf ein paar Nebenstrassen konnten wir zeitweise sogar nebeneinander fahren.

Stassenqualität

Die Strassenqualität war sehr unterschiedlich. Nahe der Küsten waren zumindest die Hauptstrassen grösstenteils in einem sehr guten Zustand. Man sieht, dass viel investiert wurde, damit die Strandregionen über gute Strassen erreicht werden können. In den weniger touristischen Highlands und teilweise auf Nebenstrassen war der Strassenbelag sehr schlecht. Es hatte zwar nur selten grössere Schlaglöcher, aber die Strassen waren so uneben, dass man auf dem Fahrrad ständig durchgeschüttelt wurde. Dies war sehr ermüdend vor allem für die Arme und den Rücken.

Tagesablauf

Sonnenaufgang war bereits um 6 Uhr und Sonnenuntergang um 18 Uhr. Daher standen wir jeweils früh auf und gingen früh ins Bett. Vor allem in der ersten Woche war dies der Fall. In dieser ersten Woche waren wir danach auch meist den ganzen Tag auf dem Fahrrad. In der zweiten Woche kam es öfters vor, das wir nur einen halben Tag Fahrrad fuhren.

Streckenführung

Wir hatten uns einige Städte, Regionen und andere Sehenswürdigkeiten herausgesucht, sie wir besichtigen wollten. Danch hatte sich die Streckenführung praktisch von selbst ergeben. Ausweichen wollten wir auf jedem Fall der touristischen Westküste. Zum Schluss hätten wir Zeit gehabt noch einige Kilometer mehr zu fahren, jedoch verzichteten wir darauf und nahmen uns ein wenig mehr Zeit für Besichtigungen.

Ernährung

Während des Tages ernährten wir uns zum grössten Teil von Früchten, welche fast überall am Strassenrand verkauft werden. Vor allem Bananen, Orangen und Ananas schmeckten jeweils ausgezeichnet. Die dortige Mangosorte hatten einen etwas anderen Geschmack als unsere importierten und war teilweise recht sauer. Äpfel werden auch überall verkauft, wachsen aber nicht auf Sri Lanka und waren sehr fade. Anfangs Nachmittag kauften wir meist ein Brötchen in einer der zahlreichen Bäckereien. Diese waren oftmals gefüllt mit Gemüse und Eiern und nicht selten sehr scharf.

Zum Frühstück essen die Sri Lanker anscheinend Reis oder Nudeln mit irgendwelchen scharfen Saucen. In Hotels wurde Weissen meist ein westliches Frühstück mit Eiern, Toastbrot und Marmelade serviert. Wenn wir im Hotel kein Frühstück hatten gingen wir in eine Bäckerei ein paar süsse Brötchen essen. Diese hatten meist irgendeinen Zucker Überzug und waren schön luftig. Wir haben nie so recht verstanden warum in den Hotels nicht solche leckeren Brötchen angeboten wurden anstelle des langweiligen Toastbrotes. Wahrscheinlich ein Überbleibsel der britischen Kolonialzeit.

Am Abend assen wir entweder im Hotel oder in einem nahegelegenen Restaurant. In den kleinen traditionellen Lokalen wie zum Beispiel den Bäckereien welche Abendessen anboten, gab es meist nur Reis mit Chicken, Fisch, Ei oder Gemüse. Alles war zudem immer recht scharf. Darum waren wir zwischendurch froh, wenn chinesisches oder westliches Essen auf der Speisekarte stand.

Neben der Tatsache, dass wir das gute Brot aus den Bäckereien nie in irgendeinem Hotel oder Restaurant sahen, erstaunte uns auch, dass die ausgezeichneten, einheimischen Früchte in der sri-lankischen Küche nicht gebraucht wurden. Nur in einigen wenigen Hotels wurden sie zum Frühstück oder als Desert angeboten.

Getrunken haben wir vor allem Wasser, Tee, frische Fruchtsäfte und allerlei Süssgetränke. Wasser tranken nur aus abgefüllten Flaschen. Der Tee ist natürlich allgegenwärtig in Sri Lanka und auch ausgezeichnet im Geschmack. In kleineren Lokalen wurde jedoch oft gefragt ob mit Milch und Zucker. Wenn man mit Zucker wollte, wurde der Tee so extrem gesüsst, dass er fast nicht mehr geniessbar war. Auch wenn man darauf hinwies, dass man nur wenig Zucker wollte. Besonders gut waren natürlich die Frischen Fruchtsäfte. Leider bekam man diese nicht ganz überall. Speziell gut fanden wir Limonen-, Ananas-, Mango- und Orangensaft, weniger gut Papaya- und Woodapple. Die Kokosmilch die fast überall am Strassenrand angeboten wird, ist zwar erfrischend aber besonders gut geschmeckt hat sie uns nicht.

Instandhalten des Materials

Ein Fahrrad hatte auf dem Hinflug einen Schlag auf die vordere Gangschaltung erhalten, wudurch sich diese leicht verschoben hatte. Dies musste vor der Abfahrt repariert werden. Ansonsten hatten wir keine Probleme mit den Fahrrädern.

Nach ein paar Tagen spühlten wir zum ersten Mal unsere Fahrradleibchen. Nach 10 Tagen wuschen wir praktisch unsere ganzen Kleider.

Orientierung

Wir hatten wie stets das GPS mit. Zudem hatten wir eine Karte Sri Lankas im Massstab ... Nicht ganz alle Kreuzungen waren gut beschriftet. Daher fragten wir auch öfters bei der Bevölkerung nach dem Weg.

Wetter

Während es in der ersten Woche durchwegs sonnig und warm war, hatten wir anfangs der zweiten Woche 2-3 regnerische Tage. Wobei dies damit zusammenhängen könnte, dass wir dann an der Ostküste waren. Die Ostküste hat im Gegensatz zur Westküste Wintermonsun. Die Temperaturen waren stets zwischen 25 und 30°C auch an den Regentagen.