Montag, 14.06.2010 (10. Tag)

Corte - Porto

84 km, 1688 Hm

Col de Vergio

Der Col de Vergio ist mit 1467 m der höchste Strassenpass Korsikas. Die Anfahrt ist von beiden Seiten sehr schön. Im untere Teil führt die Strasse jeweils durch eine steile Schlucht, im oberen Teil öffnet sich die Landschaft und ist vorallem auf der dem Landesinneren zugedrehte Seite dicht bewaldet. Im Gegensatz zu ähnlichen Alpenpässen hält sich der Verkehr stark in Grenzen. Allerdings wäre die Strasse auch viel zu eng für ein höheres Verkehrsaufkommen.

Zudem ist der Pass von Corte her kommend auch nicht allzu steil und kann daher auch mit bepacktem Velo gut bewältigt werden.

Porto

Der Ort Porto liegt in einer Bucht an der Westküste und ist vor allem bekannt als Ausgangspunkt für Ausflüge im Golf von Porto. Die eigentliche Gemeinde heisst Ota und liegt ein paar Kilometer im Landesinneren. Obwohl der Ort einzig vom Tourismus lebt, ist er noch einigermassen natürlich geblieben. Auf grosse Überbauungen wurde verzichtet, die Ausflüge werden von Familienunternehmen organisiert und Teile der Bucht sind nicht bebaut.

Nachdem wir am Sonntag die Etappe mit den meisten Höhenmetern bewältigt hatten, stand am Montag die Etappe mit dem höchsten Strassenpass auf Korsika, dem Col de Vergio (1467 m ü. M.), auf dem Programm. Auf einer Nebenstrasse verliessen wir Corte Richtung Norden. Ein erster Anstieg führte uns über den Bocca d’Ominanda auf etwas über 600 m. Etwas überraschend für uns ging es hinter diesem kleineren Pass nochmals hinunter bis auf ca. 300 m, bevor kurz nach Castirla der rund 40 km lange Aufstieg zum Col de Vergio begann.

Der erste Teil des Aufstiegs war besonders schön. Die kleine Strasse führte durch eine enges Tal dem Flüsschen Golo entlang. Beim Calacuccia Stausee begann das Tal sich zu öffnen und nun war es kurze Zeit fast flach. Nach diesem kurzen Flachstück folgte eine gleichmässige, angenehme Steigung bis zum Pass. Der oberste Teil war bewaldet und es hatte wiederum äusserst wenig Verkehr. Beim Restaurant kurz vor dem Pass legten wir eine kurze Pause ein. Hier kreuzt der berühmet Wanderweg GR20 die Strasse und wir wollten uns über die Wetterprognosen informieren. Denn ursprünglich hatten wir geplant 1-2 Tage dort oben zu bleiben zum Wandern. Leider waren die Prognosen in den Bergen für die folgenden Tage sehr schlecht. Anscheinend kommt es auf Korsika im Sommer öfters vor, dass an der Küste mehrheitlich die Sonne scheint während es in den Bergen regnet. Daher entschlossen wir uns auf die Wanderung zu verzichten.

Auf dem eigentlichen Pass, 2 km oberhalb des Restaurant, hielten wir nur kurz an um ein paar Fotos zu machen. Es folgte eine über 30 km lange Abfahrt durch spektakuläre Landschaften. Auch auf dieser Seite war der obere Teil etwas offener und man hatte einen tollen Blick auf die umliegenden Berge. Im unteren Teil wurde das Tal wieder enger. Im Gegensatz zum Aufstieg war auf dieser Seite die Strasse nicht im Talgrund sondern weit oberhalb an der Bergflanke. Daher hatte man wirklich beeindruckende Ausblicke auf die felsige Schlucht.

Zuunterst der Abfahrt, direkt am Meer liegt das Städtchen Porto. Es lebt vor allem vom Tourismus, ist jedoch nicht komplet überbaut wie andere Strandortschaften. Wir nahmen uns ein Hotelzimmer im oberen Teil von Porto. Zu Fuss war man in knapp 10 Minuten hinunter im touristischer Teil von Porto, direkt am Meer. Dort verbrachten wir den Abend.

Unterkunft: Hotel Le Beau Séjour

Das Hotel liegt ein wenig oberhalb der Bucht und war unser billigstes Hotel der Tour. In Anbetracht des Preises war es OK.

Wetter

Es war recht schön auch wenn es in den Bergen ein wenig bewölkt war. Am Abend regnete es kurz.

Karte