Allgemeine Informationen

 

Bei dieser Velotour sollte wieder vermehrt das Besichtigen von Sehenswürdigkeiten im Vordergrund stehen. Dies war natürlich allein schon durch den Besuch der drei Hauptstädte Berlin, Prag und Bratislava erfüllt, aber auch sonst gab es einiges zu sehen auf unserer Strecke. Um Prag zu besichtigen nahmen wir erstmals bei einer Stadtbesichtigung die Fahrräder nicht mit in die Stadt, sondern buchten ein Zimmer in einer umliegenden Stadt und fuhren mit dem Zug nach Prag. Dies ist sicherlich keine schlechte Strategie für eintägige Stadtbesuche, denn damit vermeidet man es mit dem bepackten Velo in eine Grossstadt einzufahren. Zu Städtebesichtigungen sei noch gesagt, dass es nicht immer ganz einfach ist, sich nach tagelangem Fahren durch ruhigere Gebiete plötzlich in einer Grossstadt mit viel Tourismus wiederzufinden. Daher gefallen uns meist Kleinstädte oder Sehenswürdigkeiten in ländlichen Gegenden weitaus besser als die touristischeren Grossstädte.

Vorbereitung

Um die kleineren Probleme die man oftmals in den ersten Tagen auf dem Fahrrad hat zu vermeiden, hatten wir diesmal ein paar Tage vor der Abreise eine dreitägige Velotour in der Schweiz unternommen. Daher und wohl auch wegen den neuen Fahrrädern hatten wir keinerlei Probleme mit Po, Rücken oder Muskeln in den ersten Tagen.

Erfahrungen Deutschland

Etwas überrascht waren wir von den äusserst schönen Landschaften im Osten Deutschland. Irgendwie hatten wir es uns nicht ganz so toll vorgestellt. Zudem hat es teilweise ausgezeichnetet Radwege mit perfektem Belag, was die Region noch Zusätzlich zu einer hervorragenden Velodestination macht. Erwähnenswert wären auch noch die tollen Frühstücksbuffets die wir in den drei Tagen in Deutschland geniessen durften.

Erfahrungen Tschechien

Tschechien ist ein ideales Land zum Radfahren. Es gibt viele kleinere Nebenstrassen mit wenig Verkehr und gutem Belag. Zudem gibt es etliche Kleinstädtchen mit Unterkunftsmöglichkeiten. Die meisten dieser tschechischen Städtchen haben einen rechteckigen Marktplatz um den herum sich das Zentrum ausbreitet.

Ausserdem aufgefallen ist uns die intensive Landwirtschaft, welche in Tschechien betrieben wird. Das Landschaftsbild wird oftmals von Kornfeldern geprägt.

Als äusserst angenehm empfanden wir die Menschen. Sie wirken recht zurückhaltend, sind aber stets sehr freundlich und hilfsbereit, wenn man mit ihnen in Kontakt kommt.

Ebenfalls gut gefiel uns die tschechische Küche. Normallerweise assen wir Fleisch mit Salat (Karotten, Kohl und Sauerkraut) und Kartoffeln, Knödel bestellten wir nicht sehr oft. Das einzige was uns ein wenig fehlte waren die Teigwaren.

Zudem sei noch erwähnt, dass es in Tschechien viel zu besichtigen gibt und dies erst meist noch zu äusserst fairen Preisen.

Erfahrungen Slowakei

In der Slowakei fiel uns zuerst der im allgemeinen schlechtere Zustand der Gebäude auf im Vergleich mit Tschechien. Dies relativierte sich dann jedoch ein wenig je mehr wir uns Bratislava näherten. Trotzdem hatten wir den Eindruck, dass wir in den Städten doch viel mehr trostlose kommunistische Plattenbauten sahen als es in der Tschechischen Republik der Fall gewesen war.

Ein weiterer Unterschied war, dass die Menschen sehr viel kontaktfreudiger wirkten. Viele Menschen schauten uns interessiert nach und mehrmals wurde uns zugewunken, was in Tschechien nie der Fall gewesen war.

Zudem gab es in der Slowakei im Unterschied zu Tschechien auch wieder Teigwaren.

Stassenqualität

Der Strassenbelag war bis auf ein paar Ausnahmen sehr gut zum Velofahren. In Deutschland gab es einigen Pflastersteinstrassen die etwas weniger bequem zum Fahren waren und in Tschechien gab es eine Strecke mit Betonplatten, bei denen die Zusammensätze ziemlich störend waren. Zudem hatte sich auf der Strecke zwischen Kutna Hora und Caslav am rechten Strassenrand durch den Schwerverkehr eine Spurrinne und der dazugehörige Hügel gebildet. Dies machte die Strasse ziemlich uneben und war doch ein bisschen gefährlich.

Tagesablauf

Meistens standen wir um 7 Uhr auf. Nach dem Frühstück fuhren wir los und machten im allgemeinen eher wenig Pausen. Meistens verschmolzen die mit der Besichtigung irgendwelcher Sehenswürdigkeiten. In der Regel fuhren wir bis gegen 17-18 Uhr. Manchmal kamen wir auch schon etwas früher an einem Ort an an dem wir übernachten wollten. Und ausnahmsweise fuhren wir einmal bis gegen 21 Uhr. Der Abend war dann da um gut zu Essen und ein bisschen auszuspannen.

Streckenführung

Die Streckenführung orientierte sich sehr stark an den Sehenswürdigkeiten. Wir hatten uns entschieden mehr oder weniger durch den Norden Tschechiens zu fahren und versuchten dort auf unserem Weg alles was uns interessierte anzuschauen. Da wir etwas schneller als gedacht vorankammen, fuhren wir von Olomouc noch einen Tag östlich weiter und nicht direkt südlich Richtung Bratislava. Überhaupt sei gesagt, dass der schnellste Weg Berlin - Bratislava rund 300 km kürzer gewesen wäre als unsere Strecke.

Ernährung

Wie schon auf unseren letzten Velotouren frühstückten wir vor dem losfahren ausgiebig. Während des Tages machten wir in der Regel eine grössere Pause um zu picknicken. Zwischendurch assen wir immer Mal wieder eine Kleinigkeit. Am Abend gingen wir jeweils in Restaurants.

Da es meist recht warm war, tranken wir mehrere Liter Wasser und Fruchtsäfte während des Tages.

Instandhalten des Materials

Die Fahrräder erwiesen sich wieder als sehr zuverlässig. Einmal hatten wir einen Platten weil nach einer Pause ein Dorn in den Reifen gelangt war. Ansonsten hatten wir nicht das geringste Problem.

Orientierung

Für die ersten zwei Tage in Deutschland hatten wir in Berlin ADAC Strassenkartne im Massstab 1:300'000 gekauft. Für die Etappen in der Tschechischen Republik und der Slowakei benutzten wir eine Tschechien-Karte im Massstab 1:650'000. In ein paar einzelnen Situationen wäre eine etwas genauere Karte nicht schlecht gewesen. Aber im Grossen und Ganzen waren die Informationen ausreichend.

Transport mit öffentlichen Verkehrsmittel

Die Anreise nach Berlin mit dem Nachtzug klappte ausgezeichnet. Die Räder konnten in einem extra dafür vorgesehenem Abteil stationniert werden. Ansonsten nahmen wir nur in der Slowakei kurz den Zug. In den dortigen Wagen hatte es direkt bei der Türe recht viel Platz, so dass dort Fahrräder abgestellt werden durften. Spezielle war, dass es an unseren Haltestellen keine Bahnsteige gab, so war man sehr tief und musste die Räder einen knappen Meter hochheben um sie in den Zug einzuladen.

Der Rücktransport per Flug klappte auch sehr gut. Wir mussten wie immer das Vorderrad abnehmen, den Lenker drehen und die Luft aus den Rädern lassen. Die Fahrräder mussten nicht eingepackt werden, es reichte sie mit Schnur und Klebband zu fixieren.

Wetter

Das Wetter war ungefähr so wie wir es uns vorgestellt hatten. Meistens schön und bis zu 35°C warm und nur vereinzelt Regen. Mit dem Wind hatten wir eher Pech, da wir genau an den zwei Tagen an denen Westwind herrschte eher nach Süden als wie meist nach Osten fuhren.