Allgemeine Informationen

 

Ich habe Kuba als ein interessantes und sehr sicheres Reiseland, mit ausgesprochen freundlichen Leuten kennengelernt. Jedoch spührte man beim freien Umherreisen auf Kuba auch, dass die aktuelle Situation nicht die Beste ist und das Land einige Probleme hat. So habe ich mehrmals von jungen Leuten mit Uniabschluss gehört, dass die Perspektiven nach der Ausbildung sehr schlecht seien und die Löhne ausnahmslos tief. Daher ist der Tourismus eine der einzigen Möglichkeiten für Kubaner zu ein wenig Wohlstand zu kommen. Dass Kuba über zwei Währungen verfügt, dem Peso Cubano und der viel wertvolleren “Touristenwährung” Peso Convertible, verschärft die Situation zusätzlich. Eine direkte Konsequenz davon ist, dass in Städten mit mehr Tourismus (z. B. Havanna, Santiago und Trinidad) jeder versuchte irgendetwas zu verkaufen oder irgendeinen Dienst anzubieten. Eine andere Konsequenz, dass man bei Rechnungen sehr oft leicht betrogen wurde - und dies auch von sehr netten Leuten. Es wurde zu ihren Gunsten gerundet, falsch zusammengezählt oder einfach nur ein zu hoher Preis verlangt. Jedoch muss man dafür ein wenig Verständnis haben, wenn man sieht wie schwierig es ausserhalb des Tourismus ist Geld zu verdienen. Ein gutes Beispiel dafür waren die vielen kleinen Pizzastände am Strassenrand. Dort wurden Käsepizzas meist für 5 Pesos Cubanos (ca. 16 Cents) verkauft. Zum Vergleich: Ein Kubaner welcher einem Touristen bei der Suche einer Unterkunft half, bekam dafür 5 Pesos Convertibles (ca. 4 Euro) Provision, was 25 Käsepizzas entspricht...

Sehr empfehlenswert fand ich auf Kuba das Übernachten in Privatunterkunften, den sogenannten Casas Particulares, vor allem wenn man ein wenig Spanisch spricht. Die Gastgeber waren durchwegs sehr freundlich und es war ein guter Weg um einen tieferen Einblick in das kubanische Leben zu erhalten. Die interessantesten Begegnungen hatte ich jedoch auf dem Lande, in Gegenden wo nur selten Touristen vorbeikommen. Dort hatte ich etliche kürzere und längere Gespräche mit freundlichen Leuten. Oftmals wurde ich nach meinem Eindruck von Kuba gefragt und manchmal wurde ihrerseits auch ziemlich offen Kritik am kubanischen System geäussert. Auf dem Lande wurde mir ausserdem zwei Mal beim Reparieren des Fahrrads geholfen und beide Male wollten die Helfer dafür kein Geld annehmen.

Verkehr

Es hatte auf Kuba sehr wenig Verkehr. Mit Ausnahme von Havanna und Santiago sah man in den Städten mehr Kutschen als Autos. Zudem waren viele Menschen auf Fahrrädern oder Pferden unterwegs. Ausserhalb der Städte sah man vor allem Lkws. Diese wurden oftmals auch als öffentliche Verkehrsmittel eingesetzt. Neuere Autos hatte es nur sehr vereinzelt. Die allermeisten Autos waren Oldtimer, wie zum Beispiel die berühmten Cadillacs. Etwas erschreckend waren manchmal die schwarzen Abgaswolken welche die Lkws oder Autos hinterliessen.

Strassenqualität

Die Qualität der Strassen war eher schlecht. Meist war der Strassenbelag recht holprig und einige Male hatte es grosse Schlaglöcher. Am schlechtesten waren die Verhältnisse ganz im Süden auf der sehr schönen Strecke der Sierra Maestre entlang. Die meisten Brücken waren beschädigt, es gab Teilstücke mit Wasserpfützen und Schlamm oder Abschnitte über Schotterpisten.

Tagesablauf

Meist frühstückte ich zwischen 7 und 8 Uhr damit ich früh losfahren konnte. Während der Fahrt machte ich fast keine längeren Pausen, daher kam ich öfters bereist anfangs Nachmittags an. Die Sonne ging bereits um 17:30 Uhr unter und danach wurde es rasch dunkel. Daher war an ein längeres Fahren am Abend eh nicht zu denken. Nach Ankunft schaute ich mir meist die jeweilige Stadt an, ass zu Abend und ging früh ins Bett.

Streckenführung

Da ich nicht die Zeit hatte um ganz Kuba zu besichtigen, wollte ich mich vor allem auf die landschaftlich schönen Regionen konzentrieren. Gerne wäre ich auch noch nach Vinales gegangen, dafür fehlte mir jedoch schlussendlich die Zeit.

Ernährung

Das Frühstück war das beste Mahl auf Kuba. Es gab Eier, gebraten oder als Omelett, frische Früchte wie Bananen, Guave oder Ananas und Brot. Zum trinken gab's jeweils frischen Fruchtsaft (meist Guave) und Kaffee, Tee oder Milch.

Unterwegs ass ich einzig von Zeit zu Zeit einen Müesliriegel, welchen ich aus der Schweiz mitgenommen hatte. Am Strassenrand wurden öfters Pizzas verkauft, aber dafür fehlte mir wegen der Hitze meist der Appetit. Dafür trank ich umso mehr.

Am Abend gab es immer in etwa das Gleiche: Salat, Reis mit Bohnen, gebratene Bananen und Hühnchen, Schweinefleisch oder Fisch. Es wird gegessen was auf Kuba produziert wird. Alles immer OK, aber Kuba ist sicherlich nicht ein Land für Feinschmecker.

Instandhalten des Materials

Ich musste einmal das Vorderrad reparieren nachdem sich ein kleines Drahtstück in den Reifen gebohrt hatte. Ansonsten hielt das Material einwandfrei.

Orientierung

Mein Fahrrad-GPS durfte ich nicht nach Kuba einführen, aber ich hatte ein Handy mit GPS und Kartenmaterial von OpenStreetMap. Dazu hatte ich die Landkarte aus dem Baedeker Reiseführer mit.

Wetter

Es war heiss und schwül. Abends gab es öfters lokale Gewitter. An manchen Tagen war es recht windig.