Donnerstag, 07.11.2013 (5. Tag)

Chivirico - Marea del Portillo

107 km, 730 Hm

Am Morgen gab's nur ein Kaffee und ein Brötchen, bevor es los ging. Es lagen gut 100 km vor mir und ich hatte ein bisschen Respekt vor den Strassenverhältnissen. Die Strasse war jedoch im allgemeinen in einem besseren Zustand als direkt vor Chivirico. Doch es gab immer wieder stark beschädigte Passagen. Mancherorts war die Strasse fast komplett weggebrochen, die Brücken waren allesamt stark beschädigt und an ein paar Orten war die Strasse unbefestigt. Dafür herrschte so gut wie gar kein Verkehr und die Landschaft war noch einmal schöner als am Vortag.

Die Region war nur sehr schwach besiedelt. Von Zeit zu Zeit kam ein kleines Dorf oder wenigstens ein paar Häuser. Um die Strasse herum hatte es viele Tiere, vor allem Ziegen und Schweine, welche in dieser Gegend freien Auslauf hatten. Immer wieder traf ich Leute welche zu Fuss, auf Pferden oder alten Fahrrädern unterwegs waren zu den Tieren oder ins nächste Dorf. Man grüsste sich und es kam zu einigen Gesprächen. Ein junger Mann begleitete mich auf dem Fahrrad während mehreren Kilometern, bis er sein Dorf erreichte. Sein Fazit bezüglich seinem Heimatland: "Kuba ist unterentwickelt und es stimmt vieles nicht. Aber dafür sind wir unabhängig!" Das mag vielleicht für das Land stimmen, der einzelne Bürger ist jedoch alles andere als unabhängig...

Nachdem weite Teile der Strecke ziemlich hügelig gewesen waren, wurde es zum Schluss hin flacher. Nach etwas über hundert Kilometern erreichte ich die erste grössere Ortschaft, Marea del Portillo. Etwas abseits des Dorfes am Strand gab es ein All Inclusive Hotel. Nach der Fahrt durch sehr abgelegene Regionen, war es etwas speziell sich plötzlich inmitten von Touristen wiederzufinden. Und im Vergleich zu den teils sehr einfachen Unterkunften der vorangegangenen Tagen stellte das Hotel einen ziemlichen Kontrast dar. Doch für mich war das in diesem Moment genau das richtige. Ich hatte mich zwar in der Zwischenzeit viel besser ans Klima gewöhnt, doch war ich ziemlich müde von den ersten 4 Etappen. Zudem war meine Haut ein wenig rot von der vielen Sonne, und ich war froh im Hotel mal etwas anderes zu essen als Reis, Bananen und Hühnchen. Daher beschloss ich spontan einen Ruhetag einzulegen um meine Batterien wieder aufzuladen.

Beim Abendessen lernte ich ein nettes schweizerisch-deutsches Pärchen kennen. Sie waren ausser mir die einzigen jungen Leute im Hotel, waren mit dem Mietauto unterwegs und hatten mich anscheinend tagsüber überholt.

Unterkunft: Hotel Marea del Portillo

Ein Strandhotel mit Pool, Cocktailbar und Abendprogramm.

Wetter

Es war weiterhin sehr heiss, doch diesmal gab es keine Hitzegewitter.

Karte